Der erste Erdbildungsabschnitt
Im Großen Evangelium (Bd. 8, Kap. 70, 6 und Kap. 71-73) bekundet der Herr: "Die Erde besteht als Weltkörper für eure Begriffe schon nahezu unendlich lange und hatte viele Veränderungen auf ihrer Oberfläche zu erleiden, bis sie zu ihrer gegenwärtigen Gestalt gedieh. Feuer, Wasser, Erdbeben und große Stürme waren die Handlungen, die aus ihr nach Meinem Willen das gemacht haben, was sie nun ist.
Als die Erde in ihren Urzeiten so weit gediegen war, daß sich über ihren Gewässern einige größere und kleinere Inseln erhoben, die mit Meeresschlamm überdeckt waren, da legte Ich, der Herr der Schöpfung, auch bald aus Meiner Weisheit und Meinem Willen allerlei Pflanzensamen in den fruchtbaren Schlamm. Und siehe, da waren solche Inseln bald bepflanzt, zuerst mit allerlei Gräsern, Kräutern und kleinen, später auch überaus großen Bäumen.
Als jene Inseln bewachsen waren, schuf Ich dann auch Eier oder Samen zur Bildung einer für jenen Erdzustand tauglichen Tierwelt. Diese bestand zuerst nur in allerlei kleinen und dann größeren Würmern, in der Folge aus Insekten und endlich, als der trockener gewordene Boden schon Futter in großer Fülle hatte, auch aus riesig großen Tieren. Deren Aufgabe war es, sich mit den noch sehr rohen Kräutern und Baumästen zu nähren und mit ihrem Kot und endlich auch mit ihren Leibern den Boden mehr und mehr zu düngen.
In diesem ersten Erdbildungsabschnitt sehen wir die Erde gewissermaßen in ihrer Mager-Sauerknospen-Gestaltung. Was geschieht denn aber bei einem Baum im ersten Frühjahr, wenn die Magerknospe so recht geschwollen und grünsaftig wird? Seht, sie springt von innen gedrängt auf, wirft ihre erste Umhüllung gewisserart über Bord ins Meer der Auflösung, damit aus ihrer Mitte sich die Blätter als notwendige Begleiter der nachfolgenden Blüte und Frucht entfalten können. Obschon ein Baum nur ein höchst magerer Vergleich zur Entwicklung eines Weltkörpers ist, so kann er euch dennoch als gutes Bild dienen, dem ihr in sehr verjüngtem Maße entnehmen könnt, wieviel dazu gehört, bis ein Weltkörper tauglich wird, um Menschen eurer Art zu tragen und zu ernähren.
Was wir in jener ersten Erdbildungsperiode gesehen haben, ging denn auch alles durch angeordnete Feuerstürme aus dem Inneren der Erde unter. Und nach einer großen Anzahl von Erdenjahren erhoben sich größere Landgebiete, schon mit Bergen geziert, aus den tiefen Meeren der Erde, mit einem schon um vieles fruchtbareren Schlamm überdeckt."
Der zweite Erdbildungsabschnitt
"Zur rechten Zeit wurden dann in dem nun folgenden zweiten Erdbildungsabschnitt aus Meiner Weisheit und Meinem Willen vollkommenere Sämereien in den fetteren Erdschlamm gelegt, und bald war ein schon üppigeres Aussehen auf der noch immer jungen Erde. Als es nun abermals Futter in großer Menge auf den verschiedenen größeren Länderstrecken gab, ward von Mir aus in der weisesten Ordnung für eine größere und schon vollkommenere Anzahl von kleinen und großen Konsumenten gesorgt. Das Wasser zwischen den Länderstrecken ward von größeren Tieren belebt. Und auch die Landgebiete selbst hatten ihre großen Verzehrer dessen, was ihr Boden an neuen Pflanzen, Kräutern und Bäumen bot.
Gräser, zahlreiche Kräuter, Gesträuche und gar riesige Bäume erzeugten teilweise schon Samen und konnten sich fortpflanzen. Die Tiere entstanden auf nahezu dieselbe Weise wie die euch bekannten Drachen des Nilstroms in Ägypten, nämlich aus den Eiern. Sie konnten in der Luft wie im Wasser leben und sich nähren von den Pflanzen im Wasser und auf den Ländern, auf denen es aber noch lange nicht zu trocken aussah.
Diese zweite Vorbildungsperiode dauerte wieder eine für euch unaussprechliche lange Zeit. Aber die Erde ward noch lange nicht tauglich, warmblütige Tiere, geschweige Menschen von noch so niederer Art zu tragen. Daher ging auch sie wie die erste unter, und es dauerte dann wieder lange, bis nach vielen stürmischen Zwischenperioden eine dritte Bildungsperiode zum Vorschein kam."
Der dritte und vierte Erdbildungsabschnitt
"In dem aus vielen notwendigen Vorgängen entstandenen dritten Erdbildungsabschnitt traten nun schon bedeutend große Länder aus dem Meer hervor, nach Meinem Willen getrieben durch das innere Feuer der Erde. Die Pflanzen- und Tierwelt ward noch um vieles reichhaltiger und immer noch riesiger Art. Aber auch diese Periode, die ebenfalls überaus lange andauerte und die man gleichsam mit der Blüte eines Baumes vergleichen könnte, war wie die beiden früheren noch lange nicht geeignet, dem Menschen einen Wohnort zu bieten. Daher ging auch diese unter und begrub, ebenso wie die erste und zweite, ihre pflanzlichen tierischen Erzeugnisse, nur nicht so tief wie die erste.
Darauf gab es wieder eine Menge Zwischenperioden. Und es kam nach langen Zeiten ein vierter Erdbildungsabschnitt zum Vorschein. Die Länderteile wurden wieder um vieles größer, die Pflanzenwelt wurde auch um vieles üppiger. Und im Wasser, auf den schon trockeneren Landen wie auch in der Luft fing es an, von allerlei kleinen und daneben auch von größeren Tieren sehr lebendig zu werden. Es gab darunter sogar schon warmblütige Säugetiere, die nicht mehr mittels Eier in diese Welt kamen, sondern lebendige Jungen zur Welt brachten.
Diese vierte Hauptbildungsperiode dauerte abermals ungemein lange, aber auch in ihr gab es noch nichts Menschenähnliches auf der Erde. - Es kamen wiederum große Umwälzungen und begruben erneut zum größten Teil alle vorhandene Kreatur. Ihr findet auch aus dieser Periode gar vieles unter dem Boden der Erde erhalten, das sich von den Lebensformen der ersten drei Perioden schon sehr wesentlich unterscheidet."
Der fünfte Erdbildungsabschnitt - mit den Präadamiten
"Nach langen Zeiten, in deren Verlauf auf der Erde schon größere Ruhe und Ordnung eintrat, und nach vielen noch immer sehr langen Erdstürmen sehen wir nun einen fünften Erdbildungsabschnitt auftauchen. Aus dem tiefen Meeresgrund erheben sich von neuem große Länder, schließen sich aus früheren Perioden bestehenden an und bilden schon ordentliche Festlande.
In diesem fünften Abschnitt entstehen die meisten und höchsten Berge der Erde. Ihre überhohen Spitzen werden von den Blitzen zertrümmert und durch gewaltige Erdbeben und mächtige Wolkenbrüche in die tiefen Täler und Gräben der Erde geschwemmt. Dadurch werden weitgedehnte Ebenen und mehr oder minder breite Täler und Triften gebildet, auf denen alles besser gedeihen kann.
Mit dem Beginn dieser Periode wird die Erde auch in eine geordnete Bahnung um die Sonne gebracht. Tag und Nacht wechseln nun schon regelrecht, ebenso auch die Jahreszeiten - obschon noch unter allerlei Veränderungen, weil die Schwankungen der Erdachse noch immer bedeutend sind und in dieser Zeit auch noch sein müssen.
In diesem Abschnitt, in dem sich schon ein bleibendes Festland gebildet hat, beginnen die regelmäßigen Meeresströmungen von 14 000 zu 14 000 Erdenjahren. Durch diese wird nach und nach einmal die südliche Erdhälfte und darauf wieder die nördliche vom Meer überschwemmt, zur weiteren Fruchterdbildung über die oft sehr weitgedehnten Steingeröllwüsten. Denn nach ungefähr 14 000 Jahren hat das Meer so viel fruchtbaren Schlamm über die wüsten Steingeröllflächen und Tälern gelegt, daß sie dann reiche Bewachsung tragen, so das Meer wieder zurücktritt und der zurückgelassene Schlamm zu einem gediegeneren Boden wird.
Es bedurfte bei diesem fünften Abschnitt wohl mehr als tausendmal tausend Jahre, bis endlich aller gut gelegene Erdboden völlig für eine neue Schöpfung einer großen Anzahl verschiedenartigster Pflanzen und dann auch für allerlei Tiere und voradamitische Menschen geeignet war. In diesem Abschnitt sehen wir dann schon eine große Menge von Fruchtbäumen und anderen Fruchtgewächsen aller Art für die Tiere und für die nun erstmals auftretenden Vormenschen."
Die Vormenschen oder Präadamiten
"Bei diesen letzeren, den Vor- oder Präadamiten1, ist freilich von Ackerbau noch keine Rede. Wohl aber nutzen die Vormenschen schon bestimmte Tierherden, führen ein rohes Nomadenleben, haben kein Gewand und bauen sich auch keine Häuser und Hütten. Aber auf den dicken Baumästen errichten sie sich gleich Vögeln eine Art feste Wohn- und Ruhenester und schaffen sich Vorräte an Nahrungsmitteln. Ist der Vorrat aufgezehrt, so gehen sie scharenweise auf eine neue Jagd aus. Wenn es frostig wird (weil in dieser Periode auch der Schnee zum Vorschein kommt), dann ziehen diese Menschen samt ihren Haustieren, die in Mammuts, großen Hirschen, Kühen, Ziegen und Schafen bestehen - auch der Elefant, das Nas- und Einhorn, allerlei Affen und auch Vögel gehören dazu - in wärmere Gegenden. Mehr gegen das Erde dieser Periode erscheinen auch der Esel, das Kamel, das Pferd und das Schwein, welche Tiere von diesen Vormenschen ebenfalls gehalten werden. Denn so viel höheren Vernunftinstinkt besitzen sie, daß sie die genannten Tiere teils zum Tragen gebrauchen können, teils zur Jagd und teils zur Gewinnung der Milch und der Wolle, mit der sie sich ihre Nester wohl auslegen und ein weiches Lager bilden.
Sprache haben diese Vormenschen in der Art, wie sie nun unter Menschen gang und gäbe ist, eigentlich keine. Aber sie haben dennoch gewisse artikulierte Laute, Zeichen und Gebärden, können sich besser als selbst die vollkommensten Tiere gegenseitig über ein Bedürfnis verständigen und kommen dann auch einander zu Hilfe. Wird jemand krank, gewöhnlich wegen hohen Alters, so kennt er schon das Kraut, das ihm hilft. Kann er nicht mehr gehen und es suchen, tun das die anderen für ihn.
Nur ein Feuer machen und benützen können sie nicht. So sie aber hätten sehen können, wie es die Adamiter später machten, würden sie es nachmachen, weil bei ihnen der Nachahmungstrieb sehr vorherrscht und ihre Intelligenz mit einem gewissen Grade des freien Willens schon weit über die eines noch so vollkommenen Affen ragt. Also würden sie auch reden lernen können nach unserer Weise, doch aus sich selbst nie eine weise Rede verfassen.
Als Menschen aber waren sie leiblich sehr groß und stark und hatten auch ein so starkes Gebiß, daß sie sich dessen als Schneidewerkzeuge bedienen konnten. Ebenso hatten sie auch einen höchst starken Geruchs- und Gefühlssinn und gewahrten schon von weitem, wenn sich ihnen etwas Feindliches nahte. Mit ihren Augen und ihrem Willen bändigten sie die Tiere und mitunter auch die Naturgeister.
Die Farbe ihrer noch ziemlich behaarten Haut war zwischen dunkel- und lichtgrau; nur im Süden gab es auch haarlose Stämme. Ihre Form hatte eine bedeutende Ähnlichkeit mit den Mohren der Jetztzeit. Sie pflanzen sich bis zu Adam in den Niederungen und dichten Wäldern fort, aber auf die Berge begaben sie sich niemals.
Diese fünfte Vorbildungsperiode dauerte ´viele tausendmal tausend Jahre´. Es gab dabei gar viele Epochen auf dieser Erde, in denen ein früheres Geschlecht ganz unterging und nach und nach ein anderes stets in irgendetwas vollkommeneres an seine Stelle trat." (Gr. Ev., Bd. 5, Kap. 109)
1 - wissenschaftlich gesprochen, die Menschen der Eis- und Steinzeit
Der sechste Erdbildungsabschnitt mit den ersten Vollmenchen
"Zu den Zeiten Adams, mit dem die sechste Periode beginnt, hatte die Erde wieder teilweise große Umwälzungen zu bestehen durch Feuer und durch Wasser. Und da gingen bei dieser Gelegenheit die beschriebenen Voradamiten samt ihren Haustieren nahezu ganz unter, so auch die vielen Wälder und deren Tiere. Nur einige Gattungen der Vögel blieben, wie auch die Tiere der Berge und der Gewässer.
Zwar erhielten sich hier und da die beschriebenen Vormenschen wohl noch, aber höchst dünn gesät mit den Adamiten bis in die Zeiten Noahs. Aber sie verkümmerten nach und nach, weil sie keine ihnen entsprechende Nahrung zur Genüge mehr fanden. Doch in einigen tiefen Gegenden des südlichen Afrika und auf einigen größeren Inseln der weiten Erde sind noch einige verkümmerte Nachkommen aus der fünften Periode anzutreffen. Sie sind noch ganz wild; nur haben sie sich von den Nachkommen Kains doch hie und da eine etwas größere Kultur angeeignet. Sie können zu verschiedenen Arbeiten abgerichtet werden, aber aus sich im Grunde doch nichts erfinden. Ein Teil steht ja etwas besser, weil er aus der Vermischung mit den Kainiten und später auch den Lamechiten hervorging; aber auch dieser Teil ist zu einer höheren Geistesbildung nicht geeignet."
Warum so unausdenkbar langsam?
"Frage Mich aber nicht, warum denn das Ausbilden eines Weltkörpers eine so unausdenkbare Zeit vonnöten hat, denn das liegt in Meiner Weisheit und Ordnung! Wenn der Herr eines Weinberges alle Arbeit in einem Augenblick fertig haben könnte, was würde er dann das ganze Jahr hindurch tun? Der kluge Weinbergsbesitzer aber teilt sich die Arbeit ein und hat an jedem Tag etwas zu schaffen. Und diese tägliche Tätigkeit bereitet ihm auch stets neue Seligkeit. Seht, so ist es auch bei Mir der Fall! Denn Ich bin in der ganzen Unendlichkeit ewig das allertätigste, aber darum auch das allerseligste Wesen.
Aus dem euch so klar wie möglich Dargestellten könnt ihr nun auch den eigentlichen Grund entnehmen, weshalb der Prophet Moses die Schöpfung in sechs Tage eingeteilt hat. Diese sechs Tage sind die euch gezeigten sechs Erdbildungsabschnitte. Nach diesen kommt die siebente Periode der Ruhe, welche ist das seligste, ewige Leben!"
FAQ zur Entstehung der Erde
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Seit wann gibt es die Erde?
Im Großen Evangelium (Bd. 8, Kap. 70, 6 und Kap. 71-73) bekundet der Herr: "Die Erde besteht als Weltkörper für eure Begriffe schon nahezu unendlich lange und hatte viele Veränderungen auf ihrer Oberfläche zu erleiden, bis sie zu ihrer gegenwärtigen Gestalt gedieh. Feuer, Wasser, Erdbeben und große Stürme waren die Handlungen, die aus ihr nach Meinem Willen das gemacht haben, was sie nun ist."
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Wie ist die Erde entstanden?
Die Erde ist in sechs Erdbilungsabschnitten entstanden, die der Prophet Moses als sechs Tage der Schöpfung bezeichnet hat.
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Seit wann gibt es Menschen?
Die Vormenschen oder Präadamiten (Menschen der Eis- und Steinzeit) sind erstmals im fünften Erdbildungsabschnitt aufgetreten. "Bei diesen ist freilich von Ackerbau noch keine Rede. Wohl aber nutzen die Vormenschen schon bestimmte Tierherden, führen ein rohes Nomadenleben, haben kein Gewand und bauen sich auch keine Häuser und Hütten. Aber auf den dicken Baumästen errichten sie sich gleich Vögeln eine Art feste Wohn- und Ruhenester und schaffen sich Vorräte an Nahrungsmitteln. Ist der Vorrat aufgezehrt, so gehen sie scharenweise auf eine neue Jagd aus. Wenn es frostig wird (weil in dieser Periode auch der Schnee zum Vorschein kommt), dann ziehen diese Menschen samt ihren Haustieren, die in Mammuts, großen Hirschen, Kühen, Ziegen und Schafen bestehen - auch der Elefant, das Nas- und Einhorn, allerlei Affen und auch Vögel gehören dazu - in wärmere Gegenden." (Gr. Ev., Bd. 5, Kap. 109)
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Wann wurden Adam und Eva erschaffen?
"Zu den Zeiten Adams, mit dem die sechste Periode beginnt, hatte die Erde wieder teilweise große Umwälzungen zu bestehen durch Feuer und durch Wasser. Und da gingen bei dieser Gelegenheit die beschriebenen Voradamiten samt ihren Haustieren nahezu ganz unter, so auch die vielen Wälder und deren Tiere. Nur einige Gattungen der Vögel blieben, wie auch die Tiere der Berge und der Gewässer." (Gr. Ev., Bd. 5, Kap. 109)
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